DIE SECHSTE WOCHE

Woche 6 hab ich eigentlich gar nicht in New York verbracht, sondern in Los Angeles, wo mein Roommate zu einer Hochzeit eingeladen war und mich als Date mitgenommen hat. Und so wirklich haben wir nichts gemacht, aber der ein oder andere Tipp hat sich doch angesammelt.

Der Flug

(Ich finde es übrigens immernoch absolut faszinierend, dass man von New York nach Los Angeles genauso lange fliegt wie von New York nach Berlin.)

Unsere Reise begann schon mal ganz wunderbar, nämlich damit, dass wir unseren Anschlussflug nicht bekommen haben:

 

Letztendlich sind wir dann aber doch heil angekommen und machten uns auf den Weg zu unserem AirBnb. Eigentlich wollten wir noch zum Strand, aber dank des Flugdebakels war es schon relativ spät und kühl.

Tag 1

Den ersten Tag haben wir eigentlich nur in Venice Beach am Strand verbracht, waren schwimmen, haben uns gesonnt und den ein oder anderen Spaziergang am Pier entlang gemacht. Da unser airbnb beinah direkt am Strand lag, hab ich Handy und Kamera lieber da gelassen und erst am Abend wieder mitgenommen, als wir zum Essen dann nochmal raus sind. Es ging zu Killershrimp (Der Name war vielversprechend für Shrimpliebhaber) wo ich mir einen „kleinen“ Salat bestellt habe. Der war dann ungefähr so groß wie mein Kopf – an die Portionsgrößen in den USA werd ich mich wohl nie gewöhnen. Die Shrimps waren aber wirklich killer und die Preise voll in Ordnung, deshalb ist das eine der wenigen Empfehlungen, die ich euch tatsächlich geben kann.

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KILLER SHRIMP

4211 Admiralty Way,

Marina Del Rey,

CA 90292, USA

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tag 2 

(Morgens bin ich aufgewacht und sah verdutzt im Spiegel meine gebräünte, reine Haut und meine gesunde Ausstrahlung. Einen Tag hier und schon den California Glow? Ich dachte ich seh nicht richtig, und fragte Brandyn ob ich wirklich so gut aussehe wie ich mich fühle im selben Moment als er mich das gleiche fragte. Ohne Scheiß. Meine Vermutung ist jetzt, dass die Leute in Kalifornien nicht alle zufällig gutaussehende Menschen sind, sondern dass Kalifornien die Menschen schön macht. Vielleicht ist es das gute Wetter und das Meer)

Tag zwei wurde ebenfalls fast ausschließlich am Strand verbracht. Abends fand dann noch die Bachelorparty des bald verheirateten Freundes statt, auf die ich merkwürdigerweise auch eingeladen war, aber bis auf den kleinen Schreckmoment, als ich meine 3000€ Kamera in einem Pizzaladen unterm Tisch stehen lassen habe und es die halbe Nacht nicht gemerkt habe, dann panisch zurückgefahren bin, war es ziemlich lustig. (Keine Sorge, ich hab sie wiederbekommen)

tag 3/tag 4

 

Die Hochzeit fand etwas außerhalb von LA statt, also machten wir uns auf die etwa 3-Stündige Fahrt zum Highland Springs Resort, ein hübsches und typisch amerikanisches Inn mit Countryclub mitten in der kalifornischen Wüste. Hier konnte man auch super wandern und die Aussicht von den erklommenen Bergspitzen aus genießen, wovon wir stark Gebrauch gemacht haben. 

Die Hochzeit war typisch amerikanisch – all out. Die Amerikaner scheuen ja bekanntlich kein Geld und keine Mühen beim Auslegen einer Hochzeit und demnach war es auch wirklich wunderschön, die gratis Cocktails waren auch ein Plus. 

tag 5

Nachdem wir zurück in LA waren, wurde Tag 5 etwas als Sightseeing-Tag bestimmt, also mieteten wir uns ein Auto und trieben uns in Hollywood herum. Da wir aber beide nicht so die großen Touris sind, waren wir erst einmal Sushi essen und es war eine Erleuchtung. Nachdem ich dachte, es könne gar nicht besser kommen als das Sushi in New York – das hier. Ich hab in meinem Leben nie so unglaublich gutes Sushi gegessen und werde es wohl außerhalb von Kalifornien auch nie wieder tun. Natürlich erwartet man eine gwisse Qualität, wenn man Sushi direkt an einer Küste isst, aber das hier war einfach unglaublich. Mit 15$-20$ pro Rolle liegt hier auch alles voll im Rahmen und ist vergleichbar mit anderen Sushiläden in New York, man wird auf jeden Fall satt. Kein Sushi-Fan darf sich das entgehen lassen. 

 

CRAZY ROCKIN‘ SUSHI
7100 California Route 2,

West Hollywood,

CA 90046, USA

Nach dem Essen liefern wir noch etwas durch West Hollywood und ich muss sagen: Los Angeles ist insgesamt richtig hässlich. Es gibt ein, zwei schöne Ecken und dann die bekannten Ecken in Hollywood wie den Sunset-Boulevard, wo es ganz schön ist, aber sobald man einmal um die Ecke biegt – unglaublich hässlich. Außerhalb der Touri-Zone sieht man auch keine Menschenseele, weil alle mit dem Auto fahren und keiner zu Fuß geht. Die Straßen sind menschenleer und die Stadt strotzt nur so von billigen Leuchtreklameschildern an bröckelnden Häuserfassaden. Die ganzen glamourösen Bilder, die man aus dem Internet kennt, bewegen sich in einem so kleinen Umkreis, dass es sich beinah gar nicht lohnt überhaupt dort hin zu fahren. Schade eigentlich.

Wir entschieden uns dann doch lieber zum Griffith Observatory zu fahren, um uns das Hollywood Sign anzusehen und einen Blick auf die Stadt von oben zu bekommen. Oben erklärte man uns, dass wir Glück hätten, der Ausblick sei heute mal etwas weniger versmoggt als sonst, und tatsächlich hab ich ein paar schöne Fotos hinbekommen.

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GRIFFITH OBSERVATORY

2800 E Observatory Rd,

Los Angeles,

CA 90027, USA

tag 6 

Für die letzte Nacht in Los Angeles sind wir in ein anderes airbnb umgezogen, um näher am Santa Monica Pier zu sein, zu dem wir am letzten Tag noch wollten. Also verbrachten wir am daraufolgenden Morgen den Vormittag erneut am Strand um dann zum frühen Abend hin über den Pier zu spazieren. Um 9 ging dann auch schon unser Flug zurück nach New York, der zum Glück problemlos verlief. Ziemlich lustig, dass wir durch 6 Stunden Flug + 2 Stunden Wartezeit + 6 Stunden Zeitverschiebung dann im Hellen ankamen. Beim Blick aus dem Fenster auf New York kam bei mir ein solches Gefühl von „zuhause“ auf, ich musste echt etwas schlucken. Ich liebe diese Stadt einfach so sehr. Hiermit kann Los Angeles jedenfalls nicht mithalten. Trotzdem war es schön, Kalifornien von meiner Bucket-List streichen zu können und es war auch ein wenig wie „Urlaub im Urlaub“. Nach Los Angeles muss ich aber nicht unbedingt noch mal, dann lieber San Francisco.