Jana Reiche im Interview
Jana selbst ist nicht anders – locker, quirlig und einladend passt sie genau zu Ihrem Laden, sitzt in der Hobrechtstraße in freundlicher Atmosphäre und verkauft dort nicht nur Kleidung und Accessoires mit dem Spruch, der sie bekannt gemacht hat, sondern designt fleißig nebenher neue Stücke. Dass zur Selbstständigkeit als Designerin aber noch viel mehr gehört als das, und was sie sonst so treibt, seht ihr hier.
THE SOPHOMORE: Also, ich bin ja auf die Idee gekommen, dich zu interviewen, weil ich neulich bei Karstadt war und da deine Sachen hängen gesehen habe – deine Kollektion, kann man das so sagen? Ich weiß nicht, wie viel du davon selber machst, mit der Herstellung etc.
Jana: Im Moment mach ich wenig selber, das ist ja dieser Punkt, wo ich in Zukunft hin will, ausschließlich designen. Wenn du selbstständig bist, so als Einzelunternehmen, musst du den Laden bezahlen, genauso die Miete zu Hause, außerdem eine Krankenversicherung und am besten noch etwas Geld fürs Alter zurücklegen. Also habe ich solche festen Kosten, die jeden Monat erst einmal durch meinen Verdienst reinkommen müssen, ja eigentlich wie ein Gehalt, das ich bei ‘nem Job kriegen würde.
So viel muss ich damit verdienen. Und das schaff ich darüber, dass ich die T-Shirts einkaufe, bedrucke und verkaufe. Zwar mit meinen Designs, aber das würde ich nicht schaffen, wenn ich die T-Shirts jetzt auch noch selber nähen würde. Es gibt ja noch genug andere Sachen zu tun, nämlich den Vertrieb. Also alles verschicken, Rechnungen schreiben , auch Buchhaltung. Da bleibt dann so wenig Zeit zum Nähen. Das ist so schade, denn das ist das, was ich eigentlich machen will. Ich bin an einem Punkt, wo ich Geld in die Hand nehmen und sagen muss: So, das pack ich jetzt hier in meine Arbeit. Das ist ja auch ein Schritt, der ein Risiko birgt, das man eingehen muss.