Endlich haben wir sie hinter uns. Jedes Semester sucht sie uns aufs Neue heim und keiner ist gewappnet. Niemand ist vor ihr sicher, kaum jemand nicht von ihr überfordert: die gefürchtete Klausurenphase.


Warum dann jetzt ein Post dazu? Endlich können wir uns entspannen und das gesamte Semester friedlich vergehen lassen, wozu jetzt mit einem so widerwärtigem Thema beschäftigen? Ganz einfach: Vorbereitung ist key.

Iiiihhh, Vorbereitung. Sind wir überhaupt richtige Studenten, wenn wir vorausplanen und uns bereits im Laufe des Semesters auf die kommende Klausuremphase vorbereiten, statt in den letztmöglichen Zeiträumen (Wochen und sogar Monate für manche, wenige Tage für die ganz Mutigen unter uns) möglichst viel Wissen in uns hinein zu zwängen?

Aber stellt euch nur mal kurz folgende Situation vor, malt es euch richtig aus: Die Klausurenphase steht bevor und ihr seid entspannt. Alle anderen Abgaben sind erledigt, alle Hausarbeiten geschrieben. Ihr habt noch genug Zeit, müsst euch nicht stressen und habt sogar Materialien, auf die ihr zurückgreifen könnt. Ihr müsst euch, bis auf die bevorstehenden Klausuren, uni-technisch auf nichts konzentrieren (als wären mehrere davon + Privatleben + eventuell Arbeit nicht schon genug.) Klingt wie ein Traum? Eine unerreichbare Wunschvorstellung, die so niemals umzusetzen ist? Vielleicht. Aber es gibt doch ein paar Tricks, die euch genau diesem Ziel näher bringen.

1. Sachen nicht mehr Aufschieben

Hört auf, alles so lange vor euch herzuschieben, bis es nicht mehr geht. Anstatt Deadlines auszureizen, räumt das Zeug frühzeitig aus dem Weg. Kümmert euch möglichst früh um alle Abgaben, Hausarbeiten und Referate, damit ihr in der Klausurenphase wirklich nur noch die Klausuren und gegebenenfalls unausweichliche Leistungen vor euch habt. Das nimmt den Druck raus, ihr seid weniger gestresst und habt mehr Zeit, für’s tatsächliche Lernen. Das erfordert natürlich etwas Disziplin, aber euer zukünftiges Ich wird es euch dankbar sein.

2. Notizen, Notizen, Notizen!

Okay, keiner hält es für realistisch, dass wir in Vorlesungen ständig anwesend sind oder gar aufpassen. Wie oft versuchen wir uns zu konzentrieren, um spätestens nach einer halben Stunde doch wieder am Handy zu hängen, gedankenlos herumzukritzeln oder trotz voller Konzentration vielleicht einfach nicht mitzukommen. Dafür gibt es aber eine ganz einfache Lösung: Startet auf eurem Handy eine Sprachaufzeichnung und nehmt die Vorlesung auf! Wenn ihr euch dann auf die Klausur vorbereitet, habt ihr statt wirrer Notizen klare Aussagen direkt von der Quelle und Hilfestellung, falls ihr mal nicht weiterkommt oder eine Folie einfach keinen Sinn ergeben will. Oft werden die online zur Verfügung gestellten PowerPoint Präsentationen in der Vorlesung stark ergänzt und brauchen ebendiese Ergänzungen zur Entschlüsselung der oftmals knappen Stichpunkte. Also versucht zumindest halbwegs häufig anwesend zu sein.

3. Gutes Zeitmanagement

Gutes Zeitmanagement ist der Grundstein einer entspannten Klausurenphase. Abgaben nicht vor euch herzuschieben und rechtzeitig zu erledigen ist dabei nur ein Baustein. Wenn euch das nicht von Natur aus leicht fällt, gibt es andere Hilfestellungen, von denen vielleicht die ein oder andere für euch funktioniert. Beispielsweise gibt es an fast jeder Uni Zeitmanagementkurse, in denen man tatsächlich etwas lernt (Vorausgesetzt, man kommt nicht ständig zu spät dazu). Wem das zu viel Commitment ist, der kann sich durch hunderte von unterschiedlichen Ansätzen im Internet klicken, die Abhilfe für mehr oder weniger unorganisierte Köpfe versprechen und jede Menge Tipps bereithalten. Versucht es doch zum Beispiel mit der Pomodoro-Technik, die wir hier mit anderen Methoden kurz vorstellen, oder lest euch gleich unseren Artikel zum erfolgreichen, selbstgeleiteten Zeitmanagement durch. Es gibt für jeden eine passende Methode, man muss sie nur umsetzen. (Ich weiß, leichter gesagt als getan.)
Außerdem geht ein gutes Zeitmanagement oftmals mit einem guten Zeitplan einher. Wie ihr diesen am besten erstellt und richtig plant, könnt ihr
hier nachlesen.

4. Zeit für Spaß

Nun habt ihr vielleicht tatsächlich geschafft, eure Zeit sinnvoll einzuteilen und möglichst viele Abgaben aus dem Weg zu schaffen und es geht ans tatsächliche Lernen. Anders als sonst, wenn ihr alles in die letzten paar Tage vor einer Klausur quetscht, habt ihr Zeit, euch die Arbeit einzuteilen. Deshalb seid ihr weniger gestresst und könnt etwas durchatmen. Und ihr habt eben auch Zeit, zwischendurch noch andere Dinge zu tun. Besonders gut funktioniert hartes Arbeiten nämlich, wenn man auch mal Pausen einlegt und schöne Dinge tut. Statt euch eine oder mehrere Wochen lang in eurem Zimmer einzusperren und mit blutunterlaufenen Augen den Stoff in euch hineinzuquetschen, könnt ihr nun einfach mal einen Tag frei nehmen, mit Freunden einen Kaffee oder ein Bierchen trinken, das schöne Wetter genießen. Ihr könnt mal ein paar Folgen eurer Lieblingsserie auf Netflix gucken, ohne beunruhigt daran zu denken, dass ihr jetzt eigentlich lernen solltet. Sich Zeit für schöne Dinge zu nehmen, macht das ganze zu einer wesentlich angenehmeren Zeit und steigert eure Lebensqualität. Und gesteigerte Lebensqualität sogt bekanntlich für mehr Produktivität und erfolgreicheres Arbeiten (Das hab ich übrigens diese Klausurenphase beim Lernen gelernt!)

5. Der ultimative Tipp

Lehrbücher, Vorlesungs-Notizen und hochgeladene Folien des behandelten Stoffes hin oder her – überlegt euch, ob ihr nicht vielleicht mal andere Medien hinzuziehen wollt. Der trockenste Stoff wirkt in einem unterhaltsamen Buch gleich viel interessanter, also greift zur Abwechslung mal zu außerschulischer Lektüre. Oder hört euch Abends im Bett, beim Autofahren, in der Badewanne ein Audiobook an, das sich mit dem entsprechenden Thema beschäftigt. Viele Themenbereiche werden in kurzlebigen, verständlichen Youtube-Videos interessant und wunderbar aufgemacht erklärt und es gibt hunderte von Dokus, die das langweilige Auswendiglernen auflockern und euch mit überfachlichem Wissen und Denkanstößen versorgen, mit denen ihr bei manchen Klausuren glänzen könnt. Für ein Grundverständnis und auch tiefergehende Vorbereitung in wirklich vielen Bereichen empfehle ich hier thesimpleclub auf youtube oder auch als app.

6. Apropos Apps

Es gibt da draußen wirklich ganz viele hervorragende Apps, die euch beim Lernen helfen. So simpel sie auch teilweise sein mögen, auch hier trifft wieder das Argument von vorhin zu: Andere Medien als die Üblichen hinzu zu ziehen, lockert den gesamten Lernprozess auf, schafft tatsächliches Interesse am Thema und ist schlicht und einfach angenehmer als stures reinkloppen. Hier haben wir eine Liste an hilfreichen Lern-Apps zusammengestellt.

7. Diskussion mit anderen

Alternativ könnt ihr auch zu einem weiteren Trick greifen, an den so nicht jeder denkt: Unterhaltet euch mit Leuten in eurer Umgebung, die etwas vom Thema verstehen oder Interesse daran haben. Wenn Ihr Diskussionen führt, lernt ihr fachlich dazu, lernt andere Perspektiven kennen, die hilfreich zum Verständnis und Ausarbeiten sein können und in manchen Studiengängen teilweise sogar notwendig sind, um Klausuren zu bestehen. Ihr könnt außerdem ganz leicht erkennen, wie gut ihr tatsächlich vorbereitet seid. Denn wie Albert Einstein schon so schön sagte: Wenn man es nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden. Außerdem macht es teilweise sogar richtig Spaß (sofern man nicht plötzlich anfängt sich wegen unterschiedlicher Meinungen zu streiten).

Ihr habt noch andere Tipps oder schwört schon seit Jahren auf einen hier genannten? Lasst es und in den Kommentaren wissen!