„SCHLAGFERTIGKEIT IST ETWAS AUF DAS MAN ERST 24 STUNDEN SPÄTER KOMMT“

hat schon Mark Twain gesagt. Und die meisten von uns kennen das nur zu gut: Ein Typ lässt einen dummen Kommentar ab und uns fällt einfach nichts Vernichtendes ein, was man sagen könnte. Diese eine Tussi beleidigt einen und alles was einem einfällt ist ein leises „selber…“

Erst zuhause im Treppenhaus kommt einem dann eine passende Antwort in den Sinn, und man ärgert sich schwarz, dass dieser Geistesblitz nicht früher das Licht der Welt erblickt hat. Manchmal ist es auch so, dass man im richtigen Moment etwas Gutes parat hatte. Dann erzählt man seinen Freunden ganz stolz von seinem Erfolgserlebnis und sagt sowas wie: „…und dann hab ich gesagt (bitte Entsprechendes einsetzen)!“ Man fühlt sich dann für ein paar Minuten groß, dann kommt der Ernüchternde Moment: „OH MANN! Wieso hab ich nicht das und das gesagt?! Das wäre so viel besser gewesen!“

Schlagfertigkeit hilft uns aus peinlichen Situationen heraus, wichtig ist jedoch, andere nicht zu verletzen, sondern immer etwas Ironie im Unterton zu behalten und alles eher auf die lockere Schulter zu nehmen. Viele sehen Schlagfertigkeit als ein Schwert an, mit dem man andere blamieren und in vernichtende Situationen bringen kann. Doch pure Gehässigkeit führt auf Dauer nur zu einem: Man hat schnell keine Freunde mehr. Mag sein, dass die blöde Kuh aus der Montagmorgen-Vorlesung richtig fies war, doch es ihr gleichzutun, macht keinen beliebter. Nimm ihr mit einem witzigen Kommentar oder einem direkt auf ihre Gehässigkeit anspielenden Kommentar lieber den Wind aus den Segeln.

Manchmal, das muss man aber auch mal ganz ehrlich sagen, hilft auch die größte und beste schlagfertige Antwort nicht. Manchen Menschen ist nun mal einfach nicht mehr zu helfen. Das muss man dann einfach für sich akzeptieren. Man hofft dann vielleicht, dass diese Leute eines Tages auf ihr Leben zurückblicken und sich denken: „Ach wär ich doch nicht so ein Arsch gewesen!“ Im Besten Falle, drehst du dich um und gehst einfach. Da man aber nicht immer vor seinen Problemen weglaufen kann, hier ein paar Tipps:

Ein Beispiel: In der Pause kippst du vor allen Leuten eine offene Flasche Wasser um und der gesamte Inhalt verbreitet sich über den Tisch. Die Zicke gegenüber fragt mit angewidertem Gesichtsausdruck herablassend: „Ist das bei dir etwa üblich?“ Besser als: „Nein, aber die Flasche hat sich vor deiner hässlichen Fresse erschreckt“ ist: „Normalerweise  stoße ich mehrere um, aber heute war wohl nicht mein Tag“ oder gleich direkt „Was bezweckst du mit dieser sinnlosen Frage?“ Besonders Letzteres nimmt dem Gegenüber oft erst einmal den Wind aus den Segeln. Was kann man darauf schon antworten, das einen nicht wie ein Arschloch aussehen lässt. „Ich fand‘s…witzig?“ hilft dann auch nicht mehr weiter. Wenn sich der Angreifer nicht von dieser Überzeugung abbringen oder verunsichern lässt, konfrontiere ihn doch am besten mit einem direktem „Warum? Was ist daran lustig?“Ich habe schon die gehässigsten, selbstsichersten Leute unter dieser Frage in sich zusammenschrumpfen sehen.

Fakt ist: Schlagfertigkeit lässt sich lernen. Wer jetzt dasitzt und sich denkt, er sei  ein hoffnungsloser Fall , soll nur mal das Wort „Schlagfertigkeit“ googlen und schon springen unzählige Internetseiten auf, die sich nur dem Ziel widmen, solchen Leuten das Schlagfertigsein zu lehren. Schnelles Denkvermögen und etwas Fantasie sind der Schlüssel zum Erfolg.

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