„Ordnung ist das halbe Leben“, sagt man ja. Und Organisation ist das halbe Studium, würde man meinen. Klingt doof, ist aber oft so – und bringt auch was Gutes mit sich: Ein guter Zeitplan ist schon die halbe Miete. Wer organisiert und mit genauem Ziel vor Augen an das Ende des Semesters herangeht, der spart sich viele Sorgen, Verzweiflung und schlaflose Nächte. 

Wer kennt das nicht: Gerade gegen Ende des Semesters häufen sich die Deadlines für alles Mögliche: Klausuren, Abgaben, Referate und im schlimmsten Fall arbeitet man von zu Hause aus und muss sich diszipliniert selbst seine Zeit einteilen. Da fragt man sich doch manchmal: Wo nehme ich all die Zeit dafür nur her??

Aber wenn wir mal ehrlich sind: Die meisten von uns verbringen ja fast schon mehr Zeit damit, darüber zu stöhnen wie viel man noch für die Klausur lernen muss, anstatt tatsächlich dafür zu lernen. Kein Wunder, wer hat schon Lust darauf. Wir tendieren ja generell dazu, dass wir Aufgaben, die uns unangenehm erscheinen, möglichst lange vor uns herschieben – Prokrastination aller erster Klasse. 

Das kann man vielleicht für ein paar Wochen so machen, aber die Deadlines, sie sind da und rücken immer näher und letztendlich führt so ein Verhalten natürlich unweigerlich nur zu einer Sache: Frustration und Verzweiflung, wenn man merkt, dass man nur noch drei Tage hat, um für die Klausur zu lernen – und Shit – da war ja noch die schriftliche Ausarbeitung für den Tag darauf und das Referat nächste Woche. 

Ich behaupte nicht, dass es immer genug Zeit für alles gibt. Oder auch nur ansatzweise genug Tage. Oft häuft sich alles gerade so ungünstig, dass man dann noch tatsächlich jeden Tag mehrere Stunden lang etwas für die Uni tun muss – und das will ja keiner. Dann starrt man meist ungläubig in den Kalender, wir wollen ja auch Freizeit! Aber: Statt in so einer Situation dem ersten Instinkt nachzugehen und alles erstmal zu verdrängen, sollte man pragmatisch vorangehen. Und sich erstmal damit abfinden, dass man eventuell die nächsten anderthalb bis zwei Monate nur sehr sehr selten tatsächlich mal einen ganzen Tag frei hat. Wer sich seine Zeit aber gut einteilt, kann zumindest damit rechnen, mehrere Stunden am Tag frei gestalten zu können, der Verzweiflung vorzubeugen und jede Nacht Schlaf abzubekommen. Und jeder, der mal am Ende eines Semesters stand, weiß wie wertvoll Schlaf plötzlich erscheint.

Schritt 1

Finde dich damit ab, dass du viel zu tun hast – und in der nächsten Zeit vermutlich nur wenig Freizeit haben wirst. Nein, ernsthaft. Verinnerliche dir das und lass es sacken. Akzeptiere es.

Schritt 2

Wenn du das akzeptiert hast, finde dich damit ab, dich an deinen Plan halten zu müssen. Keine Ausreden, keine Ausnahmen. Führ dir vor Augen, dass wenn du dich an deinen Plan hälst, die nächste Zeit wesentlich stressfreier gestaltet sein wird.

Schritt 3

Stelle deinen Plan auf. 

Am besten beginnt ihr mit einem auf euren persönlichen Zeitraum zugeschnittenen Plan. Hierfür könnt ihr euch im Internet eine Vorlage suchen – oder auch selbst eine machen. Der Vorteil hierbei ist, dass ihr euch wirklich vor Augen führen könnt, was ihr noch für die Uni zu tun habt und zwar möglichst auf einen Blick. Würdet ihr hierfür euren normalen Planer oder Kalender verwenden, wäre es wahrscheinlich, dass neben allem anderen, was ansteht und der vorgegeben Monatseinteilung ihr leicht den Überblick verliert.

Wenn ihr eure leere Vorlage habt, beginnt damit, euch alle relevanten Tage einzutragen. Bei mir ist das der Zeitraum vom 13. Januar bis 09. Februar.

Dann tragt ihr – am besten in einer Signalfarbe – alle eure festgelegten Uni- oder Job- Deadlines ein, die nicht variabel sind. (hier rot eingezeichnet)

 

Als nächstes nehmt ihr eine unauffälligere Farbe und beginnt, euch die Zeit zur Vorbereitung und Erledigung eurer Aufgaben einzuteilen. Ihr selbst wisst am besten, wie viel Zeit ihr in etwa wofür braucht, an welchen Tagen oder zu welchen Zeiten ihr durch anderweitige Termine verhindert seid – und wie viel ihr euch realistisch vornehmen könnt. 

 

Wenn das erledigt ist, ist euer Plan vermutlich schon rappelvoll. Aber es kann auch sein, dass ihr beruflich nicht an feste Zeiten oder Deadlines gebunden seid. In diesem Fall schnappt ihr euch optimaler Weise einfach eine weitere, leicht von der ersten zu unterscheidende Farbe (bei mir hier grün) und tragt euch realistische Deadlines oder Termine ein.

Schlussendlich müsst ihr dann eben noch für den von euch selbst festgelegten Teil zusehen, wann ihr eure Arbeit dafür am besten erledigen könnt, also wo sie euch am besten in euren Plan passt.

Und schon steht euer Plan. Das war der leichte Teil. Jetzt müsst ihr euch in erster Linie dran halten. 

Weitere hilfreiche Tipps

1 Klar kommt es mal vor, dass man etwas herumschieben muss. Manchmal hat man einfach keine Lust auf eine bestimmte Aufgabe oder schlichtweg zeitlich keine Kapazitäten dafür. Wichtig ist dann nur, dass ihr euren Plan updated – tauscht Samstag mit Sonntag, oder quetscht euch die Aufgabe woanders hin – Hauptsache ihr tragt sie vor der Deadline irgendwo ein, dann klappt das schon.

2 tragt euch in diese Liste keine privaten Termine ein. Das macht das Ganze nur unübersichtlicher und überfordert und demotiviert mit einem Blick. Achtet stattdessen lieber gleich beim Einteilen der Zeit in den Plan darauf, wann vielleicht ein Geburtstag ansteht oder Freunde, die ihr schon lange nicht mehr gesehen habt, zu Besuch kommen.

Behaltet den Überblick über euer Farbkonzept. Statt Finelinern könnt ihr auch Marker verwenden, ganz egal, Hauptsache ihr wisst, welche Farbe wofür steht und was welche Priorität hat.