DIE DRITTE WOCHE
Elsie Fest ist abgehakt, (Wer nicht weiß, wovon ich spreche der guckt hier) aber die Woche hat ja noch 6 weitere Tage, und die verbrachte ich mit meiner Freundin Lisa, die ebenfalls aus Deutschland hier angereist ist, um Elsie Fest miterleben zu dürfen. Sie war vorher noch nie in New York und ich fühl mich gleich wieder ein bisschen wie ein Tourist, was eigentlich auch mal wieder ganz lustig ist.
06.09.
9:00
Wie schon am Sonntag versuchen wir es auch dieses mal wieder mit Muffins und Kaffee gewappnet Rush Tickets für The Color Purple zu ergattern, nur dass es uns dieses Mal tatsächlich gelingt: Wir greifen doch tatsächlich die letzten beiden Rush Tickets ab, und dann auch noch Box Seats, geil. Obwohl wir sogar relativ spät dran waren, so Uhrzeitmäßig. Der Schlange nach zu urteilen, ist die Show wohl mega-beliebt, obwohl heute nicht einmal Cynthia Erivo mitspielt, die sonst in der Hauptrolle zu sehen ist und grandiose Reviews und Kritiken eingefahren hat.
10:30
Nachdem wir nun erfolgreich unsere Tickets in der Hand halten und der Kaffee auch die letzte Müdigkeit vertrieben hat, beschließen wir, die High Line zu besuchen, die Lisa zuvor noch nie gesehen hat. Die High Line ist im Prinzip ein netter Spaziergang auf Augenhöhe der Gebäude in der Umgebung und echt schön. Ursprünglich war sie mal eine Außen-Umbahnlinie, die dann aber geschlossen und zu einem “Park” umfunktioniert wurde. Nun findet man dort neben seltenen Pokemon Verkaufsstände, Kunstinstallationen, Gelegenheiten zum Entspannen und Abhängen und eine tolle Aussicht auf die Stadt. Neid auf alle Leute, bei denen man ins Fenster reingucken kann gibt’s gratis dazu.
13:00
Da das Ende der High line so ziemlich in der Straße ist, wo mein Room Mate arbeitet, verabreden wir uns mit ihm zum Lunch. Wir entscheiden uns für Chop’t, einen Laden in dem es überteuerten fancy Salat gibt. Lecker war’s trotzdem, und es ist auch bisher der für mich beste Ort wenn man Lust auf einen Salat hat.
Chopt Creative Salad Company
24 E 17th St,
New York, NY 10003
14:30
Nach dem Essen geht die Sightseeing tour weiter, wir machen uns zu Fuß (wie auch sonst in Nyc – siehe zukünftigem „10 dinge die ich in nyc gelernt habe“ Artikel) auf den Weg in Richtung Empire State Building und Flatiron Building.
15:30
Da wir noch gute 3 Stunden bis zur Show haben, ziehen wir durch ein paar Läden and der 5th Avenue und beschließen danach uns etwas in den Bryant Park zu setzen, in dem zufälligerweise grade wieder mal ein Open Air Piano Konzert stattfindet, also bleiben wir hier und machen uns kurz vor halb 7 auf den Weg zu The Color Purple.
19:00
Wie schon Chicago, kommt auch The Color Purple mit nur wenigen, einfachen Requisiten und einem minimalistischen, aber in diesem Fall auch nicht wechselnden Bühnenbild aus. Als absoluter Kulissenliebhaber bin ich überrascht wie wenig mir das hier doch fehlt – die Story steht hier eindeutig im Vordergrund und das Stück lebt von den mitreißenden schauspielerischen und gesanglichen Fähigkeiten der Darsteller und der Musik. Ein Stück zum Lachen, Tränen herunterwürgen und Kopfschütteln und letztendlich auch zum Nachdenken. Auf jeden Fall sehenswert, ob nun mit oder ohne Rush Tickets.
07.09.
Während Lisa allein unterwegs ist und das Rockefeller Center besucht, haben wir Freunde eingeladen und (mal wieder) Käsekuchen gebacken.
08.09.
13:00
Der Donnerstag beginnt mit einem Ausflug nach Staten Island, wo die Staten Island Ferry umsonst hinfährt. Auf Staten Island gibt es, um ehrlich zu sein, nicht so viel Spannendes zu erleben, aber allein die Überfahrt und der damit verbundene wunderschöne Ausblick auf die Skyline von Manhattan lohnen sich. Außerdem kommt man relativ nah an die Freiheitsstatue ran, und kann ein paar tolle Fotos schießen. Die Fähre legt jede halbe Stunde von der Towns Hall auf Manhattan ab, das gleiche gilt für die Station auf Staten Island.
15:00
Zurück auf Manhattan spazieren wir gute zwei Stunden durch Downtown und machen dann Halt im Washington Square Park, einem meiner liebsten Parks in New York. Es ist unglaublich heiß, und Kinder und Studenten gleichermaßen (Der Washington Square Park grenzt direkt an die NYU, ist also ein teil des Campuses) baden im Springbrunnen, also gesellen wir uns zu Ihnen. Was für eine willkommene Abkühlung. Bei der Hitze interessiert es anscheinend auch keinen, wenn man in voller Montur in einem Springbrunnen sitzt. Das erinnert mich stark an Berlin. Ich liebe es hier.
19:00
Lisa hat sich allein auf die Achse gemacht (so wie es sich gehört -> siehe geplant: „10 Dinge, die ich in New York gelernt habe“) und ich warte im Bryant Park auf Brandyn (mein Room Mate), der jetzt von der Arbeit kommt. Wir sitzen ein Weilchen hier und warten darauf auf weitere Freunde, mit denen wir zu STRAND gehen wollen, einem beliebten Bücherladen, der schon lange auf meiner Bucket List steht.
20:00
THE STRAND ist ein Paradies für jeden Buchliebhaber. Hier gibts es einfach alles, von Bestsellern über Klassiker zu Accessoires, Geschenkideen, sogar Cards Against Humanity Decks. THE STRAND ist besonders bekannt für seine 1$ Stände, und davon gibt es so viele, ich schaff es gar nicht, mir überhaupt die Hälfte davon anzusehen. Ich will ALLES. Die Auswahl an Büchern sowie Kleinigkeiten ist überwältigend und grandios.
Strand Bookstore
828 Broadway
New York, NY 10003
09.09.
Heute gehts für Lisa wieder zurück nach Deutschland. Ich mach sonst eigentlich auch nichts, außer reflektieren: Wie wird es sein, wieder zurück zu gehen? Ich will überhaupt gar nicht wieder nach Hause. Ich will hier bleiben, für immer.
10.09.
14:00
Gestern hat die New York Fashion Week begonnen, und da die Firma, bei der Brandyn arbeitet einen Stand auf der NYFW hat, kommen wir in den Genuss auch dabei zu sein. Ein Teil davon findet im Meatpacking District statt, wo auch der S’well Pop Up Store aufgebaut ist, also schauen wir da mal vorbei und verbringen unsere Zeit hauptsächlich dort. Ich mache mir ein paar Notizen zu den Trends, die sich entdecken lassen und speichern sie im Hinterkopf als mögliche Artikelidee ab.
20:00
Nach der Fashion Week machen wir uns auf den Weg zu Chelsea Markets, um einen Happen zu essen und etwas zu stöbern. Die Chelsea Markets sind, wie man sich vermutlich denken kann, eine Markthalle, in der es von Essengelegenheiten über einzelne Stores bis hin zu Pop ups und kleinen Flohmarktständen aufstrebender Designer und Brands alles findet. Die Auswahl an Essen und Getränken ist enorm. Wir schlendern eine Weile herum und genießen die wunderschöne Atmosphäre, unterhalten uns mit ein paar Verkäufern über ihre Produkte und laufen am Ende einen Messerblock und eine Pikachu-Mütze. Man muss eben Prioritäten setzen können.
Chelsea Market
75 9th Ave
New York, NY 10011
